Blog-Archiv

Monday, June 24, 2024

Unser Maskottchen ist da!

Der klassische Woiperdinger vom Albrecht Dürer ist ja schön und recht, aber es geht natürlich noch viel besser - die bezaubernde Kathi hat uns einen Woiperdinger maßgeschneidert:

Our own personal mascot is here! The classical "Woiperdinger", a German folklore animal with a body comprising various animal parts, was painted by Albrecht Dürer in the early 16th century and is okay - but we were looking for something more unique. Our amazing neighbour Katharina custom tailored a Woiperdinger for us:

Daves Lieblingstier: Waschbär (Nordamerika, frech, schlau, geschickt)
Uschis Lieblingstier: Schwalbe (Europa, fliegt regelmäßig fort, aber kehrt immer wieder heim und kündigt den Sommer an)
Gesicht: Wombat (unser großes Ziel, Australien)
Hörner: Reh (gehören zu einem Woiperdinger einfach dazu)
Fahrrad: darf bei einem Maskottchen für uns natürlich nicht fehlen!
Dave's favourite animal: racoon (North America, cheeky, smart, clever with its hands)
Uschi's favourite animal: swallow (Europe, flies away regularly but always returns home to announce the beginning of summer)
face: Wombat (our big goal, Australia)
antlers: deer (part of the classical Woiperdinger)
bicycle: mandatory piece of equipment for our personal mascot!

Schaut euch unbedingt Kathis andere Werke an und besucht eine ihrer nächsten Ausstellungen: https://katharinas-galerie.de

Saturday, June 22, 2024

Zlatibor bis Shkodër

Mountains, sea and glorious sunshine - that's Montenegro! We fall in love instantly with this small country and only notice at the second glance that this very combination means sweating more than anything...

Berge, Meer und strahlender Sonnenschein - das ist Montenegro! Wir verlieben uns auf Anhieb in dieses kleine Land und merken erst auf den zweiten Blick, dass ebendiese Kombination vor allem Schwitzen bedeutet...

Donnerstag, 13. Juni:
Unser Zeug, nachdem Dave die halbe Nacht damit verbracht hat, die Räder auseinanderzubauen und zu säubern. Nach langer Recherche haben wir gestern das größte Taxi gebucht, das es in Zlatibor gibt: einen Passat.
Our stuff after Dave has spent half the night taking the bikes apart and cleaning them. After a long research, we finally booked the biggest taxi available in Zlatibor yesterday: a VW Passat.
Das Gesicht des Taxifahrers, der uns pünktlich um 10 Uhr am Campingplatz abholt, muss man gesehen haben!
The face of the taxi driver when he picks us up from the campground at 10am is something you have to have seen!
Wer Dave kennt, weiß: Natürlich geht alles rein!
Anyone who knows Dave could have told him: Of course it all fits in!
Wir lehnen uns zurück und genießen die Fahrt: Einmal nicht auf den Verkehr achten, navigieren, Schlaglöchern ausweichen müssen - und ohne stehen zu bleiben fotografieren!
We lean back and enjoy the drive: Not having to pay attention to the traffic, navigate, avoid pot holes for once - and taking pictures without parking!
Gleichzeitig wird uns bei jeder Kurve bewusst, warum wir uns für diesen Abschnitt gegen das Fahrrad entschieden haben: Wo bitteschön sollten wir hier Platz haben, wenn sich zwei LKWs entgegen kommen?
At the same time, we are reminded at every curve why we decided against the bikes for this section: Where are we supposed to fit when there are two oncoming trucks?
Oder hier: Vor dem Transporter fährt ein Lastzug. Wenn schon so ein Riesending einfach aus dem Blickfeld verschwindet, dann haben wir hier wenig Chancen, gesehen zu werden. Unser größtes Problem auf solch hektischen „Bundesstraßen“ ist nämlich nicht der Erste, der uns überholt, sondern der dahinter, der grundsätzlich zu nah auffährt, so dass er uns nicht sieht - und wir ihn zu spät hören.
Or here: There‘s a semi truck in front of the transporter. If such a large thing simply disappears from your field of vision, how are we supposed to be seen by anyone? Our biggest problem on hectic highways like this one is not the first vehicle overtaking us, but the one following the first one too closely so that they cannot see us - and we cannot hear them.
Am Grenzübergang nach Montenegro übernimmt unser Fahrer die Kommunikation. Sehr amüsant zu beobachten, wie ein Fremder in einer fremden Sprache einem noch Fremderen unsere Situation erklärt, und dann beide lachen, den Kopf schütteln und beschließen, dass es viel zu mühsam wäre, all das Gepäck zu durchsuchen.
At the border to Montenegro, our driver handles the communication. Very amusing to watch a stranger explaining our situation to an even more strangerer in a foreign language, then both of them laughing, shaking their heads and deciding it would be too much of an effort to search all that luggage.
Die Grenze verläuft an der höchsten Stelle der Berge. Auf der anderen Seite haben die Felsen mit einem Schlag eine andere Farbe: rötlich-weiß statt blau-grün-schwarz. Krass! Woher stammt dann der Name Monte Negro??
The border goes along the highest part of the mountains. On the other side, the rocks suddenly are a different colour: reddish-white instead of blue-green-black. Crazy! So where does the name Monte Negro come from??
Schade ist es natürlich, dass wir durch die schnelle Fahrt einige schöne Plätze und sogar ein absolutes Naturerlebnis überspringen, nämlich den Tara-Canyon. Die paar Fotos, die wir auf der Brücke aus dem Fenster raus schießen, haben außer Geländer und andere Touristen kaum etwas drauf. Das wäre uns mit dem Rad nicht passiert, da ist immer Zeit für eine Pause!
It‘s a pity of course, that we skip quite a few beautiful places and an absolute natural highlight, the Tara Canyon, due to the fast drive. The few pictures taken on the bridge from the car window hardly show anything but railings and other tourists. That would not have happened to us on the bikes, there‘s always time for a break!
Ziel der Fahrt ist dieser Campingplatz an einem kleinen Fluss in der Nähe der Stadt Nikšic. Von hier aus wollen wir selber wieder weiterfahren!
Our destination is this campground next to a little river near the city of Nikšic. From here on, we want to ride ourselves again!
Räder wieder zusammenbauen. Hat eigentlich schon jemand die coole Werkstatt bemerkt, die ich genäht habe?
Building the bikes again. Has anybody noticed the cool workshop I sewed?

Gefahrene Strecke: ca. 200 km per Taxi
Nachtlager: Rivercamp in Rastovac


Freitag, 14. Juni:
So haben wir es gern: ein kleines Straßerl für uns alleine, gerne mit grandioser Aussicht...
This is how we love it: a small road to ourselves, with some great view…
... wie hier am Slansko See entlang!
… just like along the Slansko lake!



Perfekte Fahrradroute mit stetigem Anstieg auf über 1000 Meter.
Perfect bike route with a steady climb up to above 1000 metres.

Vereinzelt kleine Anwesen mit großen Gemüsegärten und meistens Schafen, ansonsten nur Vogelgezwitscher, Bienensummen und wir.
A handful of little farms with big vegetable gardens and mostly sheep, other than that it‘s only birds‘ song, bees‘ humming and us.

Dann plötzlich Szenenwechsel in einer Senke: Ab hier ist die Strecke frisch ausgebaut, was uns einige Höhenmeter erspart, die wir eingeplant haben, aber dafür auch den Charme der urigen Straße.
In a dip, there‘s a sudden change of scenery: From here, the road is freshly paved and widened which takes away some altitude metres we‘ve expected, but also the charme of the original road.
An einer Straßenbaustelle staubt Dave eine große Flasche Wasser ab - in einer ehemaligen Pilsflasche. Naja, zum Kochen wird's schon gehen...
At a road construction site, Dave liberates a big bottle of water from the security guy - in a former beer bottle. Well, it might work for cooking…
Verschnauf-, Abkühl- und Trinkpause in der ältesten noch betriebenen Wirtschaft Montenegros (1881 eröffnet). Hinter dem Haus führt die alte Straße in Serpentinen über den Berg Bucovica, die seit dem Tunnelbau ein paar Meter weiter überflüssig geworden ist. Wir vermuten, dass wir dort ein schönes Fleckchen für die Nacht finden könnten...
Breather, cool down and drink break in the oldest restaurant of Montenegro that‘s still working (established in 1881). Behind the building, the old road leads across the Bucovica mountain in switch backs, but since the tunnel was opened a few metres next to it, nobody uses it anymore. We suspect we might find a nice place up there for tonight…
... Bingo!
… Bingo!
Küche mit Aussicht.
Kitchen with a view.

Wir genießen einen wunderbaren Sonnenuntergang und Zitronentee mit leichtem Pilsaroma.
We enjoy a wonderful sunset and lemon tea with a slight hint of Pilsener beer.

Unzählige Eidechsen in verschiedenen Größen, Farben und Geschwindigkeiten an der Felsmauer gegenüber.
Countless lizards in different sizes, colours and speeds on the rock wall across the street.

Was für ein geiler Tag!
What an awesome day!

Gefahrene Strecke: 66,3 km
Durchschnitt: 13 km/h
Anstieg: 929 m
Nachtlager: an der alten Straße über dem neuen Tunnel bei Bucovica (1077 m)


Samstag, 15. Juni:
In der Früh haben wir uns immer noch nicht satt gefreut an unserem Zeltplatz. Ein Rennradfahrer und ein Hundegassigeher kommen vorbei und staunen nicht schlecht, ansonsten sind wir komplett ungestört.
In the morning, we‘re still not done rejoicing at our tent spot. A cyclist and a dog walker go by and look a bit surprised. Other than that, we‘re completely undisturbed.
Gestern die Arbeit, heute das Vergnügen: Von 1077 Metern Höhe geht's runter ans Mittelmeer.
Yesterday was work, today we have the pleasure: From 1077 meters above sea level, we go down to the coast of the Mediterranean Sea.
Der erste Blick aufs Meer (oder zumindest auf die Bucht von Kotor): Wahnsinn!
First view of the sea (or at least the Bay of Kotor): Amazing!
Keine fünf Minuten später zieht eine Wolke herauf, die uns komplett einhüllt - um dann wieder zu verschwinden.
Not even five minutes later, a cloud comes up the hill, wrapping us in completely - just to disappear again.
Blick in eine Höhle an der Straße.
Looking into a cave next to the road.
Und aus der Höhle raus!
And out of the cave!
Mit den Fahrrädern haben wir den Vorteil, dass wir ständig einfach parken, staunen und fotografieren können. Die vielen motorisierten Touristen, die diese Strecke ebenfalls fahren, müssen bis auf wenige Parkbuchten durchfahren, um niemanden zu behindern. Zumindest so lange, bis es irgendwo kracht - dann haben plötzlich alle gaaaanz viel Zeit.
Der erste Unfall, den wir auf dieser Reise sehen, blockiert die komplette Straße über zwei Stunden lang. Bis der Motorradfahrer abgeholt, das Auto und das Motorrad abtransportiert und die Strecke wieder freigegeben ist, haben Dave und ich das unverhoffte Glück, ohne hupende Fahrzeuge im Rücken gemütlich ins Tal zu rollen - denn Fahrräder dürfen durch die Polizeisperre. Trotzdem fühlt es sich gespenstisch an, dass wir diesen Vorteil jemandem verdanken, dessen Urlaub gerade voll ins Klo gefallen ist.
The good thing with the bicycles is that you can always park, marvel and take pictures anywhere you like. Except for a few parking bays, all the tourists driving this road in their vehicles have to keep driving in order not to obstruct each other. At least until there‘s a crash - then suddenly everybody has a loooot of time.
The first accident we see on our journey, blocks the whole road for over two hours. Until the motor cyclist is taken by the ambulance, the car and the motorbike are transported away and the road is free again, Dave and I have the unexpected advantage to roll downhill without any honking cars in our backs - because bikes are allowed to pass the police barrier. Still, it‘s spine-chilling to know that our good luck is thanks to somebody whose holiday just fell into the toilet.
17 Serpentinen sind es insgesamt. Der absolute Hammer!
17 switch backs all together. Absolutely stunning!
Ziel für heute ist die Bucht von Kotor, Unesco-Weltkulturerbe seit 1979. Die Küste rund um die Bucht wurde von den Römern, Byzantinern, Venezianern und Habsburgern bebaut und gestaltet - ein 50 Kilometer langes Postkartenmotiv!
We arrive at the Bay of Kotor which has been listed by Unesco as a world heritage site in 1979. The coastline around the bay has been arranged and built on by Romans, Byzantines, Venetians and Habsburgs - a 50 kms long picture postcard idyll!
Wir ergattern ein Plätzchen in einem beliebten Campingplatz und verdrücken uns sofort in den Schatten: Haben wir vielleicht vergessen, wie heiß es auf Meeresniveau wird?
We catch a nice spot in a popular campground and hide out in the shade right away: Have we forgotten how hot it gets on sea level?
Nix wie ab ins Wasser! Bisher hat noch niemand unsere typische Radlerbräune gesehen, aber heute unterhalten wir ein paar andere Badegäste damit.
And into the water we go! Until now, nobody has seen our typical cyclists‘ tan, but today, we entertain some other swimmers with it.
Ab Sonnenuntergang wird's erträglicher, und so sitzen wir noch ewig vorm Zelt und beobachten die vorbeiziehenden Lichter. Hier verlässt gerade ein Segelschiff den Hafen von Kotor.
After sunset, it gets somewhat more bearable, and so we sit in front of our tent for a long while, watching the lights go by. In the picture, there‘s a sailboat leaving the harbour of Kotor.

Gefahrene Strecke: 46 km
Durchschnitt: 19,18 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 53 km/h
Abfahrt: 1134 m
Nachtlager: Mimosa Campingplatz in Soliv


Sonntag, 16. Juni:
Frühstück mit Aussicht - das gehört schon zum Standardprogramm.
Breakfast with a view - part of our standard program.
Wir lassen das Gepäck im Zelt und umrunden die Bucht mit leeren Rädern. So leicht kann Fahrradfahren sein?
We leave our luggage in the tent and ride around the bay with empty bikes. This is how easy cycling can be, eh?
Immer wieder winzige Kircherl, für jeden Heiligen gefühlt mindestens eins pro Ortschaft.
Tiny churches everywhere, at least one per saint in every village it seems.
Oder auch pro Inselchen.
Or per island.
Der zweite Unfall, den wir sehen, überrascht uns genauso wenig wie der gestrige: Überholen bei Gegenverkehr ist halt einfach dämlich, auch wenn man den Gegenverkehr wegen einer Felswand gar nicht sieht. Diesmal erwischt es einen holländischen Wohnmobilfahrer, der auf einmal ein einheimisches Auto vorn dran kleben hat - ganz klar auf seiner Fahrspur.
Wieder dürfen Fahrräder als einzige durch die Polizeisperre, und wir haben wenigstens auf den nächsten paar Kilometern niemanden im Nacken.
The second accident we see is equally unsurprising as the one yesterday: Overtaking when there‘s oncoming traffic is simply stupid, even when you cannot see the oncoming traffic due to a rock wall. This time, it hits a Dutch campervan which suddenly has a local car glued to its front - clearly on the RV‘s lane.
Again, only bicycles are allowed to cross the police barrier, so we don‘t have anybody on our tail for the next kilometres.
Das schmucke Dorf Perast direkt gegenüber von unserem Zeltplatz macht es schlau: Umgehungsstraße aufm Berg, hinten und vorne Parkplätze, und in den Ort kann man nur zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad vorsichtig fahren. Leider ist es so überlaufen, dass man nur den Kirchturm schön aufs Bild kriegt! Aber wir finden trotzdem ein verstecktes Plätzchen für ein-zwei Runden Schwimmen und ein Nickerchen im Schatten.
The picturesque village of Perast, directly across the bay from our campground, is smart: Bypass road on the hill, parking lots on both ends, and you can only enter the village by foot or bicycle. Unfortunately, it‘s so crammed that only the church tower makes a nice picture! But we find a somewhat secluded spot for 1-2 rounds of swimming and a nap in the shade.
Am schlimmsten ist es in Kotor selber, wo sich täglich der ausgekotzte Inhalt eines Kreuzfahrtschiffes durch die umliegenden Sehenswürdigkeiten wälzt. Ausgerüstet mit Wimmerl und Maurerkappi, oder noch besser, mit einer „Captain Montenegro“-Seemannsmütze vom erstbesten Souvenirstand, fällt man(n) am wenigsten auf.
The worst place is Kotor itself where every day, the content of a cruise ship gets spilled out over the sights nearby. Equipped with a fanny pack and a brick layer‘s hat, or even better, with a „Captain Montenegro“ skipper‘s cap from the next best souvenir shop, you are in good company.
Na gut, dann halt wieder ein Foto über die ganzen Köpfe hinweg: von der alten Stadtmauer und der Festung oben auf dem Berg.
Alright then, another picture of something high above all heads: the old city wall and a fortress up on the mountain.
Bild für Sprachfüchse!
Picture for language geeks: In German, roosters cry „Kikeriki“ (yes, only 4 syllables!) and an old Bavarian word for corn is „Guguruz“.

Gefahrene Strecke: 45 km
Durchschnitt: 17,82 km/h
Teuerste Kugel Eis: 2,65 €
Nachtlager: wieder im Mimosa Campingplatz in Soliv


Montag, 17. Juni:
Die Weiterfahrt zur "richtigen" Mittelmeerküste ist ganz schön brutal in der Hitze: Erst kämpfen wir uns in einer endlosen Blechlawine durch endlose Baustellen um einen kleinen Flughafen herum. Wir müssen mit den Autos mithalten, weil es keine Ausweichmöglichkeiten zum Überholen gibt. Deshalb dürfen wir nicht zum Fotografieren stehen bleiben, als direkt über unseren Köpfen eine Maschine zur Landung ansetzt. Krasser Moment!
Continuing on towards the „real“ Mediterranean coast is brutal in this heat: First, we fight our way through bumper to bumper traffic in an endless row of construction sites around a small airport. We have to keep up with the cars because there is no room for passing. That‘s why we cannot even stop to take a picture when a plane prepares for landing right above our heads. Crazy moment!
Danach geht's steil nach oben, aber wenigstens haben wir dieses Nebensträßchen fast für uns alleine. Hier ist der erste Blick aufs Meer.
Afterwards, there‘s a steep climb onto a ridge, but we‘ve got this side road almost to ourselves. Here‘s the first view of the sea.
Manastir Svete Matrone Moskovske in Kovaci, ein 2008 geweihtes Kloster in einem unscheinbaren Kaff an einer kaum befahrenen Straße. Was man nicht alles entdeckt, wenn man durchs Hinterland kurvt!
Saint Matrona of Moscow Monastery in Kovaci, consecrated in 2008 in a nondescript village next to a merely used road. The things you discover riding through the backcountry!
An der Küste angekommen, legen wir den ersten Badestopp mit Mittagessen ein. Höhepunkt ist eine aufblasbare Gummiinsel im Meer mit Kletterwand und Rutschbahnen.
Having arrived at the coast, we take a lunch break with the first bathing stop. A blow-up rubber island with a climbing wall and several slides into the sea is our highlight.
Blick auf die Halbinsel Sveti Stefan.
View from the highway down to the Saint Steven‘s Peninsula.
An einer Tankstelle beobachten wir den dritten Unfall in drei Tagen: Eine Frau kann es einfach nicht erwarten, bis der Typ vor ihr auf die Straße rausfährt, überholt ihn links, biegt rechts ab und braust davon, obwohl ihr der Typ drauffährt.
At a petrol station, we watch the third accident in three days: A woman just cannot wait for the guy in front of her to drive out into the street, so she overtakes him on the left but turns right and speeds off although the guy hits her.
Kurz vor unserem geplanten Ziel für heute, einem Campingplatz am Kamenovo Strand, bietet sich nochmal eine gute Gelegenheit für eine Runde Abkühlen.
Just before getting to our planned destination for today, a campground at Kamenovo Beach, another opportunity to cool down suggests itself.
Doch den Campingplatz gibt es nicht, ebensowenig zwei weitere, deren Beschilderung wir folgen: Wir müssen nochmal 16 km dranhängen, obwohl es langsam spät wird und wir wirklich, wirklich fertig sind. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir endlich einen existierenden Campingplatz direkt am Strand. Alles andere als schön und sauber, aber um diese Uhrzeit halten wir Vieles aus. Vor allem, wenn unsere österreichischen Nachbarn uns gleich mit einem kühlen Bier begrüßen!
Anstatt unter die wenig einladende Dusche hüpfen wir nach dem Zeltaufbau zum wohl verdienten Feierabend nochmal ins Meer - bei Dreiviertelmond und einem kitschig-dunkelorangen Himmel.
But the campground doesn‘t exist, and the same is true for two more that we follow the signs for: We have to add another 16 kms although it‘s getting fairly late and we are really, really exhausted. Just before sunset, we finally reach an existing campground right on the beach. Anything but beautiful and clean, but at this time of the day we can endure a lot. Especially when our Austrian neighbours welcome us with a cold beer from their fridge right away!
Instead of under the hardly inviting shower, we jump into the sea again after setting up our tent - under a three-quarters moon and the cheesiest dark orange sky ever.

Gefahrene Strecke: 68,83 km
Durchschnitt: 12,5 km/h
Anstieg: 781 m
Steilste Abfahrt: 19%
Nachtlager: Campingplatz am Buljarica-Strand (autsch!)


Dienstag, 18. Juni:
Vor dem heutigen "Frühstücksberg" haben wir so Bammel, dass wir uns bis 9 Uhr nicht ausm Zelt trauen und dann nochmal zwei Stunden rumtrödeln. Wenn der Campingplatz nicht so heruntergekommen wäre, würden wir wahrscheinlich einen Ruhetag einlegen, aber irgendwann reißen wir uns dann doch zusammen. Wir schieben von einem Schattenfleckchen zum nächsten, bis wir endlich zum Highway gelangen. Ab da kommen wir flott vorwärts und erreichen am Nachmittag den höchsten Punkt der Strecke zwischen Strand und Grenze - mit einem sehr gemütlichen, nagelneuen Campingplatz auf dem Gelände einer total lieben Familie.
We‘re so afraid of today‘s „breakfast mountain“ that we don‘t leave the tent until 9am. Even then, we dawdle about for another two hours. If the campground wasn‘t so run-down we‘d probably take the day off, but at some point, we pull ourselves together and leave. We walk the bikes from one shady spot to the next until we finally reach the highway. From then on, we make good progress and get to the highest point between the coast and the border in the afternoon - where we find a very comfortable, brand new campground on a very lovely family‘s property.

Gefahrene Strecke: 40 km
Durchschnitt: 13,15 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 53 km/h
Anstieg: 781 m
Höchsttemperatur: 47° C
Nachtlager: Autocamp Side of Peace in Pečurice


Mittwoch, 19. Juni:
Ruhetag am Campingplatz. Wir waschen Wäsche, spielen Carcassonne, bearbeiten Fotos für den Blog (Internet geht nicht), üben ein gemeinsames Musikstück mit Woiperdinger, Melodika und Organelle, beobachten die Eichenblätter über der Hängematte und genießen die Ruhe hier. Erst jetzt fällt uns auf, wie nervig es ist, wenn aus jedem Restaurant und von jedem Laternenmasten herunter die schlechtesten Hits der 90er in einem grässlichen Remix dröhnen.
Day off in the campground. We wash our laundry, play Carcassonne, edit photos for the blog (internet is not working), practice a piece of music together on the Woiperdinger, Melodica and Synthesizer, watch the oak leaves above the hammock and enjoy the peace and quiet here. It‘s only now we realise how annoying it is to have the worst 90s music blasting out of every restaurant and from every light post in a gruesome remix.

Und wir essen Birnen, frisch vom Baum. Wahrscheinlich eher zu viele...
And we eat pears, fresh from the tree. Rather too many maybe…
Dieses Gelände hat die Familie über die vergangenen zehn Jahre gerodet, von den gröbsten Felsbrocken befreit und in Terrassen eingeteilt, mit Erde aufgefüllt und mit Obst- und Olivenbäumen bepflanzt. Erst seit drei Wochen ist der Campingplatz geöffnet, und man merkt in jedem Detail, dass hier mit viel Liebe ein Lebenstraum verwirklicht wurde.
The family has cleared this area over the past ten years, removed the biggest rocks and divided it into terraces, filled it with soil and planted fruit- and olive trees. Only three weeks ago, they opened the campground, and you feel in every detail how much love went into making a very personal dream come true here.
Überraschung am Abend: Wir sind schon im Bett, als die Besitzerin uns nochmal ruft, um uns etwas Besonderes zu zeigen...
Surprise in the evening: We‘re already in bed when the owner calls us out again to show us something special…


Donnerstag, 20. Juni:
Sehr leckeres Not-Frühstück: Vorrätemäßig war ja kein Ruhetag geplant, aber mit den frischen Birnen ergibt die Fertighafergrütze, die wir als Reserve immer dabei haben, eine richtig gute Mahlzeit.
Very yummy emergency breakfast: The day off was not included in our supplies, but with fresh pears, this oatmeal ready-mix that‘s been in our panniers as a reserve, makes a really nice meal.
Kleine harmlose Schlange auf der Wiese, fast wäre ich draufgetrampelt.
Little harmless snake on the grass, I nearly stepped on it.
Abschiedsüberraschung der Familie für besondere Gäste: Dieses Lama spuckt echt! Wir genießen die Dusche mit samt unseren Fahrrädern, bevor wir Richtung Albanien aufbrechen. Da auch nackte Kinder rumspringen, gibt's natürlich keine Fotos davon.
Farewell surprise from the family for special guests: This llama really can spit! We enjoy this shower with our bicycles before setting off towards Albania. Since there are naked children jumping around, there are no pictures of course.

Neueste Erkenntnisse: Auch Nicht-EU-Länder können den Euro als offizielle Währung haben. Straßennamen sind völlig überbewertet. Mittlerweile sind wir so fit, dass ein 50-km-Ausflug ohne Gepäck als Faulenzertag durchgeht. Eine rein weiße Eisdiele mag sich selber für schick halten - wir tun‘s nicht. Wenn keine Rutschbahn zur Verfügung steht, kann man sich bei ausreichend vorhandener Oberschenkelmuskulatur auch gegenseitig durchs Wasser schießen. Nur weil die Müllabfuhr kommt, nimmt sie noch lange nicht allen Müll mit - weil vielleicht die Hubvorrichtung nicht funktioniert oder der Wagen voll ist oder die Säcke am Boden zu viel wiegen… Schlafsäcke kann man in der prallen Sonne ausgebreitet mit Wärme volltanken, die sich stundenlang hält, wenn man sie bis zum Bettgehen wieder fest zusammenpackt.
Newest insights: Countries that aren‘t members of the EU can have the Euro as their official currency. Street names are highly overrated. We‘re so fit by now that a 50kms ride without luggage counts as a lazy day. A pure white ice cream shop may think it‘s very hip - we don‘t. If there‘s no slide available, you can also shoot each other through the water - as long as you have sufficient thigh muscles. Just because the garbage truck shows up doesn‘t mean they take all the garbage with them - maybe the lifting mechanism is broken or the truck is full or the bags on the ground are too heavy… You can charge sleeping bags up with heat by spreading them out in full sun, and they will keep warm for hours if you pack them up tightly again until bedtime.

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